Heilpraktiker-Praxis für Psychotherapie,

psychologische Beratung und persönliche Weiterentwicklung

Was ist ein Trauma ? Eine Antwort diese Frage ist von einer Reihe von Faktoren, Bedingungen und Kontexten abhängig. Dieses Thema ist sehr umfangreich, vielschichtig, individuell unterschiedlich und persönlich sehr betreffend.

 

Sie finden jedoch inzwischen viele Bücher, die sich mit dieser Frage wissenschaftlich fundiert auseinandersetzen. Ich möchte hier nur einen kleinen Auschnitt dessen aufschreiben, was mir für meine Arbeit wichtig erscheint.

 

Zunächst möchte ich von einem gesunden Menschen ausgehen, der kein Trauma erlebt hat. Dieser Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er nahezu mit jeder Situation souverän umgehen kann. Genauer gesagt, kann er mit seinen Gedanken und Gefühlen, die bei Stresssituationen in ihm aufkommen, souverän (erhaben, überlegen) umgehen.

 

Er nimmt die Dinge erstmal so wie sie sind; er beobachtet sein Umfeld sowie sich selbst und nimmt auch seine Gedanken und Gefühle, so wie sie gerade in ihm auftauchen, wahr, und das ohne Bewertung. Ähnlich einem kleinen Kind, das noch nicht gelernt hat, Dinge, Situationen und andere Menschen zu bewerten, sondern nur spürt, ob etwas angenehm oder unangenehm ist, und bemerkt, wie sein Umfeld, besonders die engsten Bezugspersonen, darauf reagiert und was passiert. Wenn die engsten Bezugspersonen souverän reagieren, wird auch die Reaktion des Kindes „der Situation angemessen sein“. Meine These: Auch Gefühle werden zum Teil gelehrt und gelernt.

 

Ein souveräner Mensch kann unterscheiden zwischen seinen eigenen Gefühlen, Gedanken, Handlungen und denen anderer Personen. Er kann sich weitgehend von Projektionen, die andere Personen auf ihn ausüben, schützen und trennen. Sodann wird auch seine Reaktion eine ganz andere sein, als die von jemandem, der dies noch nicht gelernt hat.

 

Nun werden Sie bemerken, so einen Menschen gibt es doch gar nicht. Und ich werde erwidern, nun, mir ist sojemand bis jetzt auch noch nicht bewusst begegnet. Daher meine These: Jeder Mensch trägt kleinere oder größere Traumata in sich. Wobei ich hier wohl von der wissenschaftlichen Definition abweiche. Auch der landläufige Traumabegriff fasst den Kreis eher enger auf „schreckliche Ereignisse“, die ein Mensch erlebt hat.

 

Um jedoch zu verhindern, dass der Traumabegriff inflationär gebraucht wird, ist es wichtig, eine Punkte zu erwähnen, die einen Menschen, der ein Trauma erlebt hat, kennzeichnen.

 

Es gab eine Situation im Leben dieses Menschen, die so einschneidend für das eigene Erleben von Welt und von sich selbst war (sein Ich-Erleben), so unglaublich, schmerzend, brutal, vernichtend, aussichtslos, verstörend, paradox, dass der Mensch diese Situation in diesem Moment und auch danach nicht erklären kann, nicht glauben kann, nicht fassen kann.

 

Hat er sich vorher noch als ganzer Mensch angenommen, aufgehoben und wertgeschätzt gefühlt in dieser Welt, so fühlt er sich jetzt hilflos, überflutet, ausgeschlossen, unwert, total falsch und schlecht. Er hält diese Situation nicht aus, kann weder kämpfen noch fliehen, und erstarrt schließlich. Sein inneres Erleben gleicht erst der Hölle und dann kommt eine Leere ...

 

Es gibt etwas Zerbrochenes in ihm, das „Heiligste“ in ihm ist verletzt und beschädigt ...

 

Um mit dieser Erfahrung weiterleben zu können, wird diese Situation, dieses Erleben, im Bewusstsein weggeschoben, weggeblendet, abgespalten. Dies ist eine natürliche Schutzfunktion, die die meisten von uns davor bewahrt, „verrückt“ zu werden.

 

Nun hängt es von vielen inneren und äußeren Faktoren ab, wie dieser Mensch sein Leben weiter bewältigt. Darauf näher einzugehen würde diesen Rahmen hier sprengen. Erwähnt seien folgende Verhaltensbeispiele:

 

Irgendwie hat diese Person sich verändert, für manche Außenstehende vielleicht kaum bemerkbar.

 

Vielleicht gibt es Unsicherheiten, Ängste, Depressionen, Zwänge, Süchte, Zornausbrüche oder „komische“ Eigenarten der Person, die sich andere nicht erklären können.

 

Möglich sind auch „Flashbacks“, Momente, in denen die frühere Situation wieder auftaucht im Bewusstsein, mit all ihrem Schrecken und ihrer Unaushaltbarkeit, um dann wieder abtaucht ins Unbewusste („Ach, ist schon wieder gut.“).

 

 

 

 

Trauma